Berlin im Winter, das braucht niemand

12. Januar 2025

Befragung zur ICE-Anbindung fällt positiv aus

Berlin im Winter, das braucht niemand

Als „sehr positiv“ wertet die Stadt Heilbronn erste Ergebnisse einer Umfrage, die sich dem Mobilitätsverhalten der Bürger*innen im Stadt- und Landkreis gewidmet hat. Dabei ging es insbesondere um die vorübergehende ICE-Anbindung zwischen Juli und Mitte Dezember 2024. Hintergrund für die Befragung ist der seit Jahren gehegte Wunsch der Stadt, der Heilbronner Hauptbahnhof möge nicht nur aus der Not heraus temporär, sondern dauerhaft in das ICE-Netz eingewoben werden.

Von Heilbronn direkt und ohne Umstieg in die deutsche Bundeshauptstadt: Für die limitierte Dauer von fünf Monaten wurde diese Verbindung dank ICE-Anschluss am Heilbronner Hauptbahnhof erfreulich häufig genutzt. Auf dieses vorläufige Ergebnis deutet jedenfalls die – am 14. Oktober 2024 abgeschlossene – gemeinsame Befragung der Stadt Heilbronn und des Institutes Logwert der Hochschule Heilbronn hin (siehe Artikel „Nächster Halt: Heilbronn Hauptbahnhof “ in der Ausgabe 580 / September 2024, zu finden unter https://www.seeraeuber-blaettle. com/archiv).

Neben zahlreichen Fahrgästen direkt am Bahnsteig haben annähernd 2.200 Bürger*innen aus der Stadt und dem Landkreis Heilbronn im Rahmen einer Online-Umfrage Auskunft zu ihrem Mobilitätsverhalten im allgemeinen und zum Bahnfahren im besonderen gegeben. Dabei kam heraus, worauf die Menschen beim Reisen mit dem Zug Wert legen, nämlich möglichst wenige Umstiege, die Einhaltung der angegebenen Reisezeit (je weniger Umstiege, desto weniger Anschluss-Verbindungen, desto geringer das Risiko einer verspäteten Ankunft) und ein attraktiver Preis. „Einsteigen, zurücklehnen und entspannt pünktlich ankommen“, fasst OB Harry Mergel die Antworten zusammen und fährt fort: „Genau das durften die Heilbronner*innen in der Zeit des temporären ICE-Halts erleben. Und genau das wollen wir auch in Zukunft ermöglichen und fordern deshalb einen dauerhaften Schnellzug-Anschluss für unsere Stadt.“ Über die Erkenntnisse, die bislang aus der Umfrage gewonnen werden konnten, informierte OB Mergel die Konzern-Bevollmächtigte der Deutschen Bahn in Baden-Württemberg, Dr. Clarissa Freundorfer, anlässlich eines Treffens im Dezember letzten Jahres – wohlwissend, dass die ermittelte Zahl der ICE-Nutzer*innen seinem Anliegen zusätzliches Gewicht gibt. Ab dem kommenden Frühjahr wird Heilbronn abermals von der Provinz- zur Großstadt, und abermals begrenzt, diesmal für sieben Wochen. Vom 17. April bis zum 6. Juni 2025 soll der ICE 119 täglich um 6.32 Uhr am Berliner Hauptbahnhof starten und gegen 12.04 Uhr bei uns einfahren. Über Stuttgart und Friedrichshafen fährt er dann weiter bis nach Innsbruck, geplante Ankunft dort ist um 19.05 Uhr. Auch die umgekehrte Strecke soll befahren werden: Um 15.48 Uhr geht es mit dem ICE 118 erneut ohne Umstieg nach Berlin. Geplante Ankunft ist um 21.24 Uhr.

Die erneute ICE-Abstinenz bis April lässt sich locker verschmerzen, denn Berlin im Winter, das braucht nun wirklich niemand. Andererseits – Innsbruck im Winter, das hat schon was. Aber das geht im Zweifelsfall auch ohne Zug.

Text: Redaktion / Heilbronner Info- und Pressedienst 

Seeräuber Blättle - Blog 01-2025

Passt perfekt ins Bild: einfahrender ICE unter der BUGA-Brücke am Hauptbahnhof

Foto: Gerhard Huck