Lucky macht sich und seine Leser*innen schlau(er)

16. Oktober 2024

Lucky macht sich und seine Leser*innen schlau(er)

Alphawellen gefällig?

Wir Hunde üben – sofern man keine Angst vor uns hat – einen positiven Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden von euch Menschen aus. Das ist bekannt. Diverse wissenschaftliche Untersuchungen kommen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass auch die menschliche Psyche nachweislich vom Umgang mit uns profitiert. Eine relativ kleine Studie aus Südkorea liefert diesbezüglich neue Anhaltspunkte.

Menschen, die Zeit mit Hunden verbringen, haben es messbar gut. Etliche Studien haben bereits belegt, dass der regelmäßige Umgang mit Hunden Stress-Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz und Cortisolspiegel beim Menschen signifikant senken kann. Auch im menschlichen Gehirn hinterlassen wir Spuren im besten Sinn, darauf deutet unter anderem eine Studie der Konkuk University in Seoul (Südkorea) hin, die jüngst veröffentlicht und von mir gelesen wurde. Demnach, ich fasse mal zusammen, verändern sich beim Spielen und Kuscheln mit einem Vierbeiner die Gehirnströme in einer Weise, die auf erhöhte Entspannung bei gleichzeitig gesteigerter Konzentrationsfähigkeit hindeuten. Für die angeführte Studie ließ das Forschungsteam 30 Teilnehmer‘innen mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren verschiedene Aktionen mit einem Hund durchführen und maß dabei mittels EEG (Elektro-Enzepha-logramm) deren Gehirnaktivität. Vermutlich war auch der Hund entspannt und aufmerksam bei der Sache, sonst hätte das wohl nicht funktioniert.

Ein Forschungsteam der Universität Basel (Schweiz) hat schon vor einiger Zeit untersucht, welche Reaktionen die unmittelbare Nähe zu Hunden im menschlichen Gehirn auslöst. Die Aktivität von Alphawellen im Präfrontal- und Frontallappen (ein Indikator für emotionale Stabilität und verringerten mentalen Stress) stieg bei allen Interaktionen an, besonders auffällig jedoch beim Spielen und Spazierengehen. Vor allem beim Spielen fiel die Zunahme ganz spezieller Alphawellen auf, die laut Hirnforschung mit Urteilsvermögen, Lernfähigkeit und kreativem Denken verknüpft werden.

Hunde und Menschen haben mehr gemeinsam als gedacht. Wir, die domestizierten Vierbeiner, könnten sogar ein Schlüssel zur Heilung von Krankheiten wie Alzheimer oder ALS (amyotrophe Lateralskelrose, eine neurodegenerative Erkrankung) sein. Im Jahr 2022 zeigten die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie der University of Florida, der University of Michigan und der Virginia Commonwealth University (alle in den USA ansässig), dass schwanzwedelnde Familienmitglieder dazu beitragen, den kognitiven Verfall zu verhindern. Einen langjährigen tierischen Begleiter an der Seite zu haben, kann demnach unter anderem den Gedächtnisverlust verzögern. Besonders positiv wirke sich das Leben mit Hund den Forschenden zufolge auf das verbale Gedächtnis aus, beispielsweise beim Erinnern von Wörterlisten.

Mein ganz persönliches Fazit: Kraulen und Kreuzworträtsel mögen einen ähnlichen Effekt haben. Aber Kraulen macht eindeutig mehr Spaß. Probieren Sie es aus, wenn wir uns das nächste Mal im Park treffen.

Text: Redaktion  

Seeräuber Blättle - Blog 10-2024

Gut für die körperliche und geistige Gesundheit: ein Leben mit Hund

(Foto: senivpetro via freepik.com)