Neckartalschule: Architektur-Wettbewerb ist entschieden
14. Juli 2022
Der Neubau rückt näher
Neckartalschule: Architektur-Wettbewerb ist entschieden
Der Wettbewerb im Vorfeld des Neubaus der Neckartalschule in Böckingen ist entschieden. Mit dem Entwurf eines dreigeschossigen Baukörpers in Holz-Hybridbauweise und einer Campusfläche als Verbindung zur benachbarten Grünewaldschule setzte sich das Büro BJW Architekten aus Zimmern ob Rottweil in Kooperation mit einem Büro für Landschaftsarchitektur aus dem schweizerischen Winterthur durch.
Auf das Urteil der Preisrichter*innen folgen nun Verhandlungen unter anderem hinsichtlich der Umsetzung und der veranschlagten Kosten.
Für den Wettbewerb eingereicht wurden 20 Arbeiten, unter denen eine elfköpfige Jury auswählte. Ein Neubau der Neckartalschule ist notwendig, weil das aktuelle, aus den 1930er Jahren stammende Schulgebäude nicht mehr den Anforderungen eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums genügt. Die Möglichkeit einer grundlegenden Sanierung in Verbindung mit einem zweckdienlichen Um- und Ausbau wurde geprüft, mit Blick auf wirtschaftliche Gesichtspunkte aber verworfen. So richtig traurig ist darüber niemand.
Oberbürgermeister Harry Mergel und Bürgermeister Wilfried Hajek, beide Mitglied der Jury, lobten die eingereichten Entwürfe als „überaus qualitätsvoll“. Sie freuen sich, dass mit dem Siegerentwurf jetzt eine Planungsgrundlage vorliegt, die dem angestrebten Neubau der Neckartalschule die Richtung vorgibt. Bürgermeisterin Agnes Christner, ebenfalls Mitglied der Jury, sieht im Entwurf auch einen Gewinn für die angrenzende Grünewaldschule und das weitere Umfeld. „Der Entwurf schafft neben einer neuen Schulqualität auch eine neue Aufenthaltsqualität.“
Formschön und funktional zugleich
Der Siegerentwurf von BJW Architekten sieht einen kompakten dreigeschossigen Baukörper vor, in dem alle geforderten Funktionen Platz finden. Angedacht ist eine gemeinsame Mensa mit der benachbarten Grünewaldschule. Die Schmalseiten des Gebäudes sind an der Grünewaldstraße und der Salzburger Straße orientiert, womit der Bau nach einhelliger Ansicht der Juror*innen Rücksicht auf die angrenzende, kleinteilige Wohnbebauung nehme. Darüber hinaus lasse die Anordnung des Gebäudes im Süden ausreichend Platz für die Querung der Fahrradstraße (Landwehrstraße) und schaffe die gewünschte Campusfläche als Verbindung zwischen den beiden benachbarten Schulen. Im nördlichen Bereich verblieben großzügige Frei- und Pausenhof-Flächen, die vom Foyer aus erschlossen würden.
In ihrer Beurteilung hebt die Jury auch die klare Strukturierung sowohl im Außenbereich als auch im Erdgeschoss des Gebäudes hervor. Die beiden Obergeschosse würden durch das Atrium räumlich spannend inszeniert und sehr gut belichtet. Gepunktet hat bei der Jury auch die ruhige Fassade der Obergeschosse und die Transparenz der Erdgeschoss-Bereiche. Die geplante Holz-Hybridkonstruktion in Verbindung mit dem klaren Baukörper lasse überdies eine wirtschaftliche Erstellung mit niedrigen Betriebskosten erwarten.
Die Verhandler*innen sind am Zug
Die Jury empfiehlt, den Entwurf des Wettbewerbssiegers zu realisieren. Zunächst wird die Stadt aber Verhandlungsgespräche führen und die Möglichkeit eröffnen, eingereichte Entwürfe zu überarbeiten. Neben dem Wettbewerbsergebnis selbst werden schließlich auch die jeweilige Umsetzungsstrategie, die Projektorganisation und das veranschlagte Honorar maßgeblich für den verbindlichen Zuschlag sein.
Nach dem Neubau der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist die Neckartalschule der zweite städtische Schulneubau innerhalb weniger Jahre. Die Sanierung und der Neubau von Schulen stellen einen der Investitionsschwerpunkte der Stadt Heilbronn dar.
Der Wettbewerb
Zur Teilnahme am Wettbewerb waren insgesamt 25 Bewerber aufgerufen, termingerecht eingegangen sind immerhin 20 Vorschläge. Die elfköpfige Jury setzte sich aus sechs Fach- und fünf Sachpreisrichter*innen zusammen. Dem Team der Fachpreisrichter*innen gehörten der Architekt Frank Berkenhoff als Vorsitzender, die Freiraumplanerin Professorin Cornelia Bott, Baubürgermeister Wilfried Hajek und die drei Architekten Markus Lager, Professor Peter Schlaier und Jutta Schürmann an. Als Sachpreisrichter*innen fungierten Karin Schüttler in Vertretung von OB Harry Mergel, Bürgermeisterin Agnes Christner sowie die Stadträte Dr. Albrecht Merkt (CDU), HoIger Kimmerle (Grüne) und Harald Pfeifer (SPD).
Das Wettbewerbs-Preisgeld betrug in Summe 80.000 Euro. Davon entfallen 28.000 Euro auf den ersten, 22.000 Euro auf den zweiten und 18.000 Euro auf den dritten Preis. Jeweils 4.000 Euro werden für die Ankäufe der drei Arbeiten aufgewendet.
Die Neckartalschule
Die Neckartalschule Heilbronn ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen, das derzeit von rund 120 Schüler*innen in den Klassen 1 bis 9 besucht wird. Schulträger ist die Stadt Heilbronn.
Text: Pressestelle der Stadt Heilbronn / Redaktion