Lucky lobt seinen Menschen
13. Juni 2022
Schön oder schlammig? Hauptsache glücklich!
Lucky lobt seinen Menschen
Ein Hundeleben ist eine richtig feine Sache. Vorausgesetzt natürlich, man wird nicht zum kastrierten Befehlsempfänger degradiert, sondern bekommt genügend Freiraum, um sich artgerechten Vergnügungen hinzugeben.
Wohl dem Hund, der Hund sein darf. Wenn ich beim Gassigehen alle paar Meter stehenbleiben will, um mit meiner feinen Nase allerlei interessante Gerüche aufzunehmen, dann darf ich das. Denn mein Mensch weiß: Nicht auf das Tempo kommt es mir an, sondern auf maximalen Informationsgewinn. Wenn ich dann unvermittelt losrenne, aus spontaner Lust an der Bewegung, dann darf ich das auch. Denn mein Mensch weiß: Manchmal kommt es mir eben doch auf das Tempo an (und ihm darauf, dass die Schleppleine und das Schultergelenk halten).
Wir sind ein prima Team, mein Mensch und ich. Er lässt mir meinen freien Willen, so lange dadurch nichts droht, was er für einen Schaden hält und ich höre auf seine Kommandos, wenn ich spüre, dass er es ernst meint. Private Vorgärten erkunden? Tabu. Schwäne und Enten jagen? Nein. Auf Tuchfühlung gehen mit Hunden, die so unkompliziert sind wie ich? Jederzeit. Von einer ganzen Kindergartengruppe gestreichelt werden? So lange ich will (und sofern die Erzieher*innen keine Einwände haben).
Neulich am Wochenende waren wir im Wald unterwegs. Am Vortag hatte es geregnet, hier und da fand sich noch eine Pfütze. Durch Pfützen laufen? Kein Problem. Aber dann, ein paar Meter seitlich vom Weg: etwas nie vorher Gesehenes, schwarzbraun und matschig, verlockend modrig, Wonne verheißend. Ich schaue meinen Menschen an. Der nickt aufmunternd mit dem Kopf, sagt deutlich „Lauf!“ – und was dann folgt, ist die erste Schlammschlacht meines Lebens, ein grandioser, wilder Spaß. Die Bilanz: eingesautes Geschirr, eingesautes Fell, eingesaute Transportbox, eingesautes Bad. Und ein glücklicher Hund.